Es ist Karneval, und die Sonne scheint.
Welch Glück für alle Jecken!
Wir sind lieber Zuhause, genießen hier das fantastische Wetter.
Und unsere Ruhe…
Als ich bei den Schafen bin, wehen einzelne Klänge des Rosenmontag-Umzugs herüber, und ich stelle mir verkleidete Kinder vor, die sich über die Kamellen freuen.
Ich setze mich auf die Holzpfosten, die hier am Rand der Weide noch gestapelt sind, und strecke das Gesicht in die Sonne.
Wie sehr das Licht gefehlt hat – es war gefühlt so ein dunkler, kalter Winter…
Auch heute früh war die Landschaft – nach einer sternenklaren Nacht – mit Raureif überzogen.
Die Sonne lässt den Frost nun schmelzen – nur in Schattenbereichen bleibt der weiße Überzug:
Am Waldessaum, am Hang unten am Bach, in den sich das Wasser tief eingeschnitten hat, und den die Sonnenstrahlen des Morgens nicht erreichen.
Unsere Schäfchen kommen zu mir, bis auf Bambi, die mir gegenüber meist zurückhaltend ist.
Sie schnuppern mir an der Nase und lassen sich unter den Ohren kraulen.
Wölkchen hält ganz still, und dann bringt sie sich genau so in Position, dass ich genau die Stellen knubbel, an denen sie es besonders mag.
Ich friemel ein Korn aus ihrer Wolle, und noch eines, während Bella Mia mich mit ihrem Vorderbein anstupst und an der Brust gekuschelt werden möchte.
Ich schließe die Augen, fühle das warme Fell, den Atem der Schäfchen und höre, wie ein Lachen über die Weide ruft – der Grünspecht im Flug.
In der Ferne der Gesang des Zaunkönigs, den ich besonders liebe, mit seinem drrrrrrrr – drrrrrrrrr…
Wie wunderbar, die vertrauten Stimmen!
Erst jetzt wird mir deutlich, wie lange ich sie nicht vernehmen konnte, und wie ich sie vermisst habe.
Gleich muss ich Wasser auffüllen – dadurch, dass unsere kleine Herde jetzt vor allem Heu frisst, trinken sie überraschend viel.
Unsere Pumpe ist noch eingefroren, und ich fülle die Eimer dann immer in der Küche voll.
Doch jetzt, jetzt gerade möchte ich einfach noch einen Augenblick hier sitzen.
Fühlen, lauschen, während mich die Vorfrühlings-Sonne wärmt.
Die Zeit steht still.
Und ich muss an den Spruch von Rumi denken: Es gibt nur den Moment.
Später, nach ein bisschen Krempel erledigen, nach einem kurzen Spaziergang mit den Hunden zum Bach,
trinke ich einen Kaffee auf der kleinen Bank am Haus, die jetzt wunderbar im Sonnenschein badet.
Ich muss mir heute keine Decke aus dem Haus mit nach draußen nehmen - das Plaid hier draußen ist sonnengewärmt.
Brian, einer unserer Collierüden, kennt genau das Geräusch der kleinen Siebmaschine, und weiß, dass ich nun draußen meinen Milchkaffee trinke - und kommt wie immer mit dorthin.
Und so trinke ich in kleinen Schlucken, spüre den wunderbar cremigen Milchschaum, lausche den Meisen und Staren, und streichel Kater Paul, der mit einem Satz auf meinem Schoß ist und sich im Sonnenlicht räkelt.
Ich muss aufpassen, dass sein Schwanz nicht meinen Kaffee berührt.
Schließlich platziert er sich neben Pius, der auf der Holzbank nebenan liegt, und dessen weißes Fell so wunderschön schimmert.
Alle genießen diesen herrlichen Morgen, die wohltuende Wärme, das Gezwitscher in den Bäumen.
Allein den Schatten zu betrachten, den der eine Holzstuhl gegenüber auf das Natursteinpflaster wirft, ist so beruhigend.
Und so wird mein Blog diesmal voller Tierbilder sein... und voller sichtbarer Lebensfreude.
Als mein Kaffee leergetrunken ist, gehe ich ein paar Schritte.
Ich entdecke neue Frühblüher, die scheinbar über Nacht sich aus ihrem Moosbett gestreckt haben.
Ist das nicht immer wieder besonders, all die neuen Blüten zu finden?
Die Kater turnen über die Wiese, während Brian aufmerksam das Geschehen beobachtet, all die Übermütigen im Blick behält.
Paul, der am Teichrand entlang saust, gefolgt von Peterchen, dem Jungspund.
Pius, der elegant und gekonnt in die Rotbuche klettert, und hier oben in die Welt blickt, als liege sie ihm zu Füßen.
Und ich, den Kopf natürlich auch mit Ängsten, Sorgen, Listen gefüllt, betrachte all das freudige Leben um mich herum, und sage mir:
Genieße!
Erfreue Dich!
Lebe!
Es bleibt so wundervoll warm. Die Welt erscheint in einem sanft sonnigen Licht, und spürbar streckt sich jede Nase, jeder Halm dieser Wärme entgegen. Die Frühblüher scheinen im Zeitraffer zu wachsen, und die Schafweide, die so kahl da lag, zeigt sich ganz langsam mit grünem Flaum. Am Morgen sitze ich auf der kleinen Bank am Haus. Mein Mann hat mir einen perfekten Milchkaffee zubereitet, nachdem ich vom Hunde- Spaziergang zurück kam. Eingehüllt von Vogelgezwitscher genieße ich ihn Schluck für Schluck, während die wundervolle Sonne die Szenerie in warmes Licht taucht.
Was für ein Tag! Nach einem sanften nächtlichen Regen erscheint der Morgen wie reingewaschen. Die Luft ist frisch und klar - und wunderbar mild. Schon früh wärmen die Sonnenstrahlen, scheinen die Landschaft wachzuküssen.
Es schneit es erneut. Unser Grundstück ist weiß gepudert, und dazu bricht ganz wunderbar die Sonne durch. Es sieht so schön aus - und dennoch... Dennoch hätten wir so gerne Frühling, endlich... In der feinen weißen Decke kann man die Spuren des Morgens erkennen.
Es ist Februar... Und jedes Jahr ist dies ein für mich besonderer Monat. Ich habe hier Geburtstag. Als meine wundervolle Omi noch lebte, hat sie mir jedes Jahr ein Sträußchen Schneeglöckchen geschenkt.
Wir hatten hier noch nie so viel Schnee! Dicke Flocken bedecken die Landschaft, und eine weiße dichte Decke liegt auf jedem Zweig, jedem Halm. Fast unwirklich wirkt die Szenerie, so malerisch im Weiß versunken.
Nun hat das neue Jahr längst begonnen.. Und ich schaffe es irgendwie nicht, endlich für meinen Blog zu schreiben, die winterlichen Fotos hochzuladen. Dabei habe ich noch immer Ferien, genieße diese stille Zeit. Am frühen Morgen ist unser Dachfenster über weite Flächen weiß bedeckt. Einzelne Eiskristalle faszinieren aus der Nähe. Dahinter liegt der gefrostete Garten.



Hier ist er, mein kleiner Blog… und ich bin ein bisschen aufgeregt und gespannt, was sich ergeben wird mit diesem Anfang.
Eigentlich habe ich immer eher für mich selbst geschrieben – meine Gedanken, Gefühle notiert, in kleine Bücher, die ich irgendwo im sanften Sonnenlicht öffnete und einfach das in die Zeilen fließen ließ, was ich beobachtete, mich bewegte, beschäftigte… vor allem draußen in der Natur, in unserem Garten. Dort finde ich innere Ruhe, tanke auf, spüre all das, was mich umgibt, ganz intensiv, auch mich.
Neben dem Schreiben liebe ich es, zu fotografieren. Schon als Kind habe ich durch den Sucher geschaut – und weniger gesucht, als gefunden… Ich mag es sehr, Stimmungen einzufangen, die kleinen, feinen Augenblicke, so kostbar. Das wundersame Aufblitzen eines Eiskristalls, der Schimmer des Morgenlichts auf dem gefrorenen Teich, das überwinternde Zusammenrücken einer Gruppe Marienkäfer in unserem Gartenhaus. Es ist für mich immer wieder ein kleines Wunder, diese Ausschnitte zu entdecken, festzuhalten – mit der Kamera, vor allem im Herzen.
Und irgendwann dachte ich – warum nicht andere teilhaben lassen? Vielleicht erfreuen sich Betrachter an den Bildern, Worten… und wenn ich Glück habe, springt ein feiner Funken über.. und für einen Moment ist eine Verbindung da, ein geteilter Gedanke, ein berührendes Fühlen.
Ich habe diesen Blog „Wo sich Fuchs und Hase…“ genannt… nach dem bekannten Spruch „Wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen“ – vor dem Hintergrund, dass ich auf dem Land lebe, mit meinem Mann, unseren Tieren, zwischen zwei Bauernhöfen. In unserer Zufahrtsstraße gibt es glücklicherweise keine Straßenbeleuchtung; hier sehen wir im Dunkeln in einer klaren Nacht noch wundervoll die Sterne und den Mond…und tatsächlich huscht immer einmal wieder auf leisen Sohlen ein Fuchs vorbei.
Mit etwas Glück beobachten wir Feldhasen und Kaninchen, leider viel zu wenige, die auf der Wiese nach Nahrung suchen. In meiner Vorstellung – wider besseren Wissens natürlich – leben sie in friedlicher Koexistenz; aber für einen Moment darf man ja träumen.
Auf jeden Fall erscheint mir unser Zuhause hier als eine kleine Zuflucht, etwas abgeschieden vom Rest der Welt, friedlich, ruhig, mit Unterschlupfmöglichkeiten für Wildtiere und dem Heim für uns und unsere Hunde und Katzen, mit denen wir wohnen, voller Dankbarkeit und Freude.
Vielleicht, vielleicht findest gerade einen Augenblick der Ruhe in diesem Blog, möchtest teilhaben an meinen Bildern und Worten zu meinem Erleben dieser kleinen eigenen Welt auf dem Land im Wechsel der Jahreszeiten – und spürst selbst ein bisschen Seelenfrieden, Kraft im Alltag, auch Inspiration. Das wünsche ich mir.