Kuchenliebe, Hyazinthenduft und wundervolle Worte

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Der Februar bleibt nass und kühl.
Die Luftballons am Fenster sind verschwunden.
Dann, endlich, ein Tag ohne Regen, der etwas Wärme verspricht.
Ich hänge unsere Wäsche über das Balkongeländer zum Trocknen, erstmals in diesem Jahr.
Für die Schule besorge ich ein paar Frühblüher, die ich dort auf die Fensterbänke des Klassenzimmers stelle.
Kurz darauf öffnen sich die ersten Blüten – und schenken uns am frühen Morgen einen herrlichen Duft, wenn wir in den Raum kommen.
Welch Kraft eine einzelne Hyazinthe besitzt!
Nach dem Unterricht genieße ich spontan einen Kuchen und Kaffee auf der kleinen Holzbank am Hofladen.
Es ist ein Hauch von Sonne spürbar!
Ich beobachte die Menschen, die hier einkaufen und ihre Schätze ins Auto verladen.
Ein junger Mann, den ich vom Sehen her kenne – er wohnt seitlich der Straße auf dem Weg zu unserem Haus – wird von seiner Frau angerufen.
Er war schon am Auto, dreht aber um und sagt zu mir: „Ich habe die Donauwelle vergessen.“
Ich lache: „Das Wichtigste!“
Und er meint: „Zum Glück hat mich meine Frau daran erinnert.
Und ich entgegne: „Dafür denken Sie an andere Dinge.“
Er nickt lächelnd und verschwindet im Laden – aus dem er kurz darauf geknickt wiederkommt.
„Keiner mehr da.“
Er wird zu Hause bestimmt etwas anderes für ein Päuschen finden.
Ich habe aufgegessen, ausgetrunken und mache mich auch auf den Weg.
Da kommt der Besitzer des Hofladens um die Ecke – mit einem ganzen Blech Kuchen – Donauwelle!
Also lasse ich mir zwei Stücke einpacken, die ich am Haus des Nachbarn abgebe.
Sie sind noch warm.
An einem Nachmittag bin ich in der nahegelegenen Stadt in einer Buchhandlung.
Eigentlich war ich schon fast vorbeigelaufen, als ich Worte auf dem Schaufenster wahrnahm.
Ich blieb stehen.
Und las:
Frühlingserwachen, mucksmäuschenstill, Tagtraumverloren...
Was für wundervolle Kompositionen!
Und so "musste" ich die Tür öffnen, hineingehen, um meine Begeisterung mitzuteilen.
Hier dekorierte eine Buchhändlerin gerade die Auslage - eine andere empfing mich hinter der Kasse.
Und beide hatten sichtbar Freude an ihrem Tun.
Sie zeigten mir ein Buch, aus dem diese Wortneuchöpfungen stammten, die sie gerade an der Scheibe aufgeklebt hatten.
Das kaufte ich natürlich - und sah direkt vor mir, wie ich gemeinsam mit einer Sprachklasse Frühlings-Neologismen erschuf.
Ich erzählte den beiden noch vom "Mucksmäuschen".
Meine liebe Freundin Claudi, die früher an einer Grundschule einmal meine Kollegin war, hatte in ihrer Klasse ein "Mucksmäuschen" - ein kleines graues Maus-Kuscheltier.
Diese kleine Maus kam immer dann hervorgekrochen, wenn es im Raum ganz ganz leise war , mucksmäuschenstill eben...
und verzückte damit ihre Schülerinnen und Schüler - die natürlich auch so ihre wundervolle Lehrerin unglaublich liebten.
Mittlerweile sind all diese Kinder Erwachsene...
Aber in ihnen sind diese Erlebnisse, ganz sicher.
Ein warmer Schatz.
Mich beeindruckten in dem kleinen Laden vor allem zwei Dinge: das fröhliche Engagement der beiden jungen Mitarbeiterinnen und natürlich diese zauberhaften Begriffe, die mir ab jetzt durch den Kopf schwirrten.
Die in meinen Gedanken ähnliche Worte hervorkramten, mich zu eigenen Wörter-Verrücktheiten inspirierten.
Später, im Garten. Zuhause.
Ich blicke in den Himmel, der sich endlich einmal hellblau zeigte mit feinen weißen Wattebüscheln.
Schäfchenwolken.
Wolkigweich.
Beobachte einen vorwitzigen Zaunkönig.
Tausendsassa.
Als es erneut zu regnen beginnt, ziehe ich mich ins Haus zurück, wo wir, wie jeden Abend fast, den Ofen anzünden.
Es uns heimelig machen.
Höhlenheimelig.
Tagtraumversunken.

Notiz am Rande

Welche Wort-Kompositionen fallen Dir ein? Lass sie einmal in deinem Kopf herum spuken. Und natürlich nur wundervolle, inspirierende Worte... einfach aus Spaß an der Freude!
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Berührung und Dankbarkeit

Es bleibt so wundervoll warm. Die Welt erscheint in einem sanft sonnigen Licht, und spürbar streckt sich jede Nase, jeder Halm dieser Wärme entgegen. Die Frühblüher scheinen im Zeitraffer zu wachsen, und die Schafweide, die so kahl da lag, zeigt sich ganz langsam mit grünem Flaum. Am Morgen sitze ich auf der kleinen Bank am Haus. Mein Mann hat mir einen perfekten Milchkaffee zubereitet, nachdem ich vom Hunde- Spaziergang zurück kam. Eingehüllt von Vogelgezwitscher genieße ich ihn Schluck für Schluck, während die wundervolle Sonne die Szenerie in warmes Licht taucht.

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Hier ist er, mein kleiner Blog… und ich bin ein bisschen aufgeregt und gespannt, was sich ergeben wird mit diesem Anfang.

Eigentlich habe ich immer eher für mich selbst geschrieben – meine Gedanken, Gefühle notiert, in kleine Bücher, die ich irgendwo im sanften Sonnenlicht öffnete und einfach das in die Zeilen fließen ließ, was ich beobachtete, mich bewegte, beschäftigte… vor allem draußen in der Natur, in unserem Garten. Dort finde ich innere Ruhe, tanke auf, spüre all das, was mich umgibt, ganz intensiv, auch mich.

Neben dem Schreiben liebe ich es, zu fotografieren. Schon als Kind habe ich durch den Sucher geschaut – und weniger gesucht, als gefunden… Ich mag es sehr, Stimmungen einzufangen, die kleinen, feinen Augenblicke, so kostbar. Das wundersame Aufblitzen eines Eiskristalls, der Schimmer des Morgenlichts auf dem gefrorenen Teich, das überwinternde Zusammenrücken einer Gruppe Marienkäfer in unserem Gartenhaus. Es ist für mich immer wieder ein kleines Wunder, diese Ausschnitte zu entdecken, festzuhalten – mit der Kamera, vor allem im Herzen.

Und irgendwann dachte ich – warum nicht andere teilhaben lassen? Vielleicht erfreuen sich Betrachter an den Bildern, Worten… und wenn ich Glück habe, springt ein feiner Funken über.. und für einen Moment ist eine Verbindung da, ein geteilter Gedanke, ein berührendes Fühlen.

Ich habe diesen Blog „Wo sich Fuchs und Hase…“ genannt… nach dem bekannten Spruch „Wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen“ – vor dem Hintergrund, dass ich auf dem Land lebe, mit meinem Mann, unseren Tieren, zwischen zwei Bauernhöfen. In unserer Zufahrtsstraße gibt es glücklicherweise keine Straßenbeleuchtung; hier sehen wir im Dunkeln in einer klaren Nacht noch wundervoll die Sterne und den Mond…und tatsächlich huscht immer einmal wieder auf leisen Sohlen ein Fuchs vorbei.

Mit etwas Glück beobachten wir Feldhasen und Kaninchen, leider viel zu wenige, die auf der Wiese nach Nahrung suchen. In meiner Vorstellung – wider besseren Wissens natürlich – leben sie in friedlicher Koexistenz; aber für einen Moment darf man ja träumen.

Auf jeden Fall erscheint mir unser Zuhause hier als eine kleine Zuflucht, etwas abgeschieden vom Rest der Welt, friedlich, ruhig, mit Unterschlupfmöglichkeiten für Wildtiere und dem Heim für uns und unsere Hunde und Katzen, mit denen wir wohnen, voller Dankbarkeit und Freude.

Vielleicht, vielleicht findest gerade einen Augenblick der Ruhe in diesem Blog, möchtest teilhaben an meinen Bildern und Worten zu meinem Erleben dieser kleinen eigenen Welt auf dem Land im Wechsel der Jahreszeiten – und spürst selbst ein bisschen Seelenfrieden, Kraft im Alltag, auch Inspiration. Das wünsche ich mir.