Es schneit erneut.
Unser Grundstück ist weiß getüncht, und dazu bricht ganz wunderbar die Sonne durch.
Der Teich ist wieder gefroren.
Die Oberfläche ist glatt, wie dick mit Puderzucker bestreut.
Es sieht so schön aus – und dennoch…
Dennoch hätten wir so gerne Frühling, endlich…
In der feinen weißen Decke kann man die Spuren des Morgens erkennen.
Vogelkrallen auf dem Weg um das Vogelhaus herum, das natürlich gut bestückt ist.
Katzentapsen, Hundepfoten.
Und als ich auf dem Rückweg von der großen Scheune unserer Nachbarn bin, mit neuem Heu für die Schafe, betrachte ich den verschneiten Boden, und meine Fußabdrücke dort vom Hinweg, die mir entgegenkommen zu scheinen.
Seltsam, aber ich hatte den Gedanken noch nie:
Da bin ich eben langgegangen.
Schon vorbei.
Alte Spuren.
Irgendwie berührt mich der Anblick – ich kann nicht sagen warum.
Vielleicht, weil ich im Moment viel darüber nachdenke, welche Spuren ich im Leben hinterlassen möchte?
Was ich noch tun mag… und wovor ich zugleich solche Angst habe..
Denn haben wir nicht alle Träume und Sehnsüchte – und oftmals zugleich große Befürchtungen, uns hier auf den Weg zu machen?
Was, wenn es misslingt?
Und: ich bin doch gar nicht gut genug…
Lieber noch warten, es nicht angehen…
Die Schafe zerstreuen meine Gedanken, auf frisches Heu wartend, und rufen mir ihr „Mäh!“ entgegen.
Später sitze ich dick angezogen auf der kleinen Bank draußen.
Alle Tiere haben zu fressen, und ich genieße einen Moment für mich.
Auf der Wiese lauert Kater Peterchen seinem Kumpel Paul auf, gut gelaunt wie immer.
Wie üblich springt er ihn an und hängt sich an seinen Hals, möchte ein kleines Spaßkämpfchen haben.
Paul trägt es mit Fassung.
Sein weißes Fell korrespondiert mit dem Hauch von Schnee.
Kühler Wind vom Osten streicht über meine Haut.
Und dann spüre ich die Wärme der sanften Sonne in meinem Gesicht.
Ich schließe die Augen, lass mich berühren.
Finde Ruhe in mir.
Zuversicht.
Ein Stückchen weiter strecken sich die kleinen Schneeglöckchen aus.
Inmitten des feinen Schnees lassen sie sich vom Sonnenlicht beschenken,
während über uns eine weitere langgezogene Formation Wildgänse fliegt, dem Frühling entgegen.
Es bleibt so wundervoll warm. Die Welt erscheint in einem sanft sonnigen Licht, und spürbar streckt sich jede Nase, jeder Halm dieser Wärme entgegen. Die Frühblüher scheinen im Zeitraffer zu wachsen, und die Schafweide, die so kahl da lag, zeigt sich ganz langsam mit grünem Flaum. Am Morgen sitze ich auf der kleinen Bank am Haus. Mein Mann hat mir einen perfekten Milchkaffee zubereitet, nachdem ich vom Hunde- Spaziergang zurück kam. Eingehüllt von Vogelgezwitscher genieße ich ihn Schluck für Schluck, während die wundervolle Sonne die Szenerie in warmes Licht taucht.
Es ist Karneval, und die Sonne scheint. Welch Glück für alle Jecken! Wir sind lieber Zuhause, genießen hier das fantastische Wetter. Und unsere Ruhe... Als ich bei den Schafen bin, wehen einzelne Klänge des Rosenmontag-Umzugs herüber, und ich stelle mir verkleidete Kinder vor, die sich über die Kamellen freuen. Ich setze mich auf die Holzpfosten, die hier am Rand der Weide noch gestapelt sind, und strecke das Gesicht in die Sonne.
Was für ein Tag! Nach einem sanften nächtlichen Regen erscheint der Morgen wie reingewaschen. Die Luft ist frisch und klar - und wunderbar mild. Schon früh wärmen die Sonnenstrahlen, scheinen die Landschaft wachzuküssen.
Es ist Februar... Und jedes Jahr ist dies ein für mich besonderer Monat. Ich habe hier Geburtstag. Als meine wundervolle Omi noch lebte, hat sie mir jedes Jahr ein Sträußchen Schneeglöckchen geschenkt.
Wir hatten hier noch nie so viel Schnee! Dicke Flocken bedecken die Landschaft, und eine weiße dichte Decke liegt auf jedem Zweig, jedem Halm. Fast unwirklich wirkt die Szenerie, so malerisch im Weiß versunken.
Nun hat das neue Jahr längst begonnen.. Und ich schaffe es irgendwie nicht, endlich für meinen Blog zu schreiben, die winterlichen Fotos hochzuladen. Dabei habe ich noch immer Ferien, genieße diese stille Zeit. Am frühen Morgen ist unser Dachfenster über weite Flächen weiß bedeckt. Einzelne Eiskristalle faszinieren aus der Nähe. Dahinter liegt der gefrostete Garten.



Hier ist er, mein kleiner Blog… und ich bin ein bisschen aufgeregt und gespannt, was sich ergeben wird mit diesem Anfang.
Eigentlich habe ich immer eher für mich selbst geschrieben – meine Gedanken, Gefühle notiert, in kleine Bücher, die ich irgendwo im sanften Sonnenlicht öffnete und einfach das in die Zeilen fließen ließ, was ich beobachtete, mich bewegte, beschäftigte… vor allem draußen in der Natur, in unserem Garten. Dort finde ich innere Ruhe, tanke auf, spüre all das, was mich umgibt, ganz intensiv, auch mich.
Neben dem Schreiben liebe ich es, zu fotografieren. Schon als Kind habe ich durch den Sucher geschaut – und weniger gesucht, als gefunden… Ich mag es sehr, Stimmungen einzufangen, die kleinen, feinen Augenblicke, so kostbar. Das wundersame Aufblitzen eines Eiskristalls, der Schimmer des Morgenlichts auf dem gefrorenen Teich, das überwinternde Zusammenrücken einer Gruppe Marienkäfer in unserem Gartenhaus. Es ist für mich immer wieder ein kleines Wunder, diese Ausschnitte zu entdecken, festzuhalten – mit der Kamera, vor allem im Herzen.
Und irgendwann dachte ich – warum nicht andere teilhaben lassen? Vielleicht erfreuen sich Betrachter an den Bildern, Worten… und wenn ich Glück habe, springt ein feiner Funken über.. und für einen Moment ist eine Verbindung da, ein geteilter Gedanke, ein berührendes Fühlen.
Ich habe diesen Blog „Wo sich Fuchs und Hase…“ genannt… nach dem bekannten Spruch „Wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen“ – vor dem Hintergrund, dass ich auf dem Land lebe, mit meinem Mann, unseren Tieren, zwischen zwei Bauernhöfen. In unserer Zufahrtsstraße gibt es glücklicherweise keine Straßenbeleuchtung; hier sehen wir im Dunkeln in einer klaren Nacht noch wundervoll die Sterne und den Mond…und tatsächlich huscht immer einmal wieder auf leisen Sohlen ein Fuchs vorbei.
Mit etwas Glück beobachten wir Feldhasen und Kaninchen, leider viel zu wenige, die auf der Wiese nach Nahrung suchen. In meiner Vorstellung – wider besseren Wissens natürlich – leben sie in friedlicher Koexistenz; aber für einen Moment darf man ja träumen.
Auf jeden Fall erscheint mir unser Zuhause hier als eine kleine Zuflucht, etwas abgeschieden vom Rest der Welt, friedlich, ruhig, mit Unterschlupfmöglichkeiten für Wildtiere und dem Heim für uns und unsere Hunde und Katzen, mit denen wir wohnen, voller Dankbarkeit und Freude.
Vielleicht, vielleicht findest gerade einen Augenblick der Ruhe in diesem Blog, möchtest teilhaben an meinen Bildern und Worten zu meinem Erleben dieser kleinen eigenen Welt auf dem Land im Wechsel der Jahreszeiten – und spürst selbst ein bisschen Seelenfrieden, Kraft im Alltag, auch Inspiration. Das wünsche ich mir.