Spätsommerschimmern

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Die letzten Ferientage verrinnen…

Ich betrachte die drei Pflanzen, die jeden Sommer bei uns im Garten verbringen, bevor sie zurück ins Klassenzimmer kommen.

Ich hatte sie doch eben erst dort abgestellt..?

Und die Blumen im Topf, die jetzt langsam verblühen, ihre trockenen Samenkapseln ausbilden…

Ich hatte sie gefühlt doch gerade erst eingepflanzt..?

 

Jetzt liegen erste Kastanienfrüchte auf den Autoscheiben,

bedecken die bräunlich gefärbten gefingerten Blätter die Auffahrt.

 

 

Den letzten freien Ferientag genießen…

Sich auf einen Liegestuhl am Zaun niederlassen, mit Blick in die sommerliche Weite.

Die Ruhe aufnehmen.

Das Nichtstun auskosten.

Das weiße Fell unserer Kater leuchtet.

 

Noch einmal einen Augenblick am Teich genießen, zeitlos, ganz bewusst.

Über die Wasseroberfläche sausen Libellen.
So schnell, dass ich sie kaum mit dem Blick verfolgen kann.
Eine kleinere verharrt in der Luft, fliegt den Holunder an, jetzt langsamer.
Lässt sich dort im filigranen Geäst nieder, zwischen den nunmehr fast schwarzen Beeren.
Macht ein Päuschen, nimmt ein Sonnenbad.
Von Weitem kaum zu erkennen.
Etwas Schweres setzt sich auf meinen Oberschenkel - und ich erschrecke mich kurz.
Da ist ist eine große Mosaikjungfer, wunderschön schimmernd.
Aufgrund meiner ungeschickten Bewegung fliegt sie flugs weiter.
Wie schade.
Ich hätte sie so gerne aus der Nähe betrachtet, ihre Füßchen gefühlt.
Eine Seerose, weit geöffnet.
Über ihr ein einzelnes Blatt, wie ein Sonnenschirm platziert.
Noch einmal die Füße ins Wasser tauchen.
Warm, feucht, geborgen die Atmosphäre.

Ein bisschen verwunschen.

Ein Ort zum Träumen.

 

 

Am Abend, als ich die Schubkarre, beladen mit frischem Stroh und Heu, zum Stall zurück schiebe.

kommt mir von Westen her unglaublich warmer Wind entgegen.

Er lässt eine Erinnerung aufkommen, abgespeichert in der Schatzkiste der wohltuenden Momente:

Es ist die letzte Schulwoche, die Sommerferien liegen verheißungsvoll vor mir, und ich bin auf dem Sportplatz.

Unser Jahrgang hat Sponsorenlauf - je gelaufener 400 Meter bezahlen Firmen einen vereinbarten Obolus.

Ich habe Lust, auch eine Runde zu absolvieren, einfach so, und jogge los.

 

Der federnde Boden.

Der Gedanke an die Wochen vor mir.

Ich sehe, dass die Längsseite frei ist, und ich schließe die Augen.

Trabe in meinem Rhythmus weiter, voller Leichtigkeit und Freude,

auch in Dankbarkeit dafür, sich so bewegen zu können, gesund zu sein, so zu leben.

 

Und dann spüre ich einen warmen Windhauch, der mir von vorne entgegenbläst, unglaublich wunderbar.

Und ich fühle, denke: Festhalten, diesen Augenblick, ganz tief, ganz bewusst.

 

Jetzt ist Ferienende.

Ich komme am Stall an, umschmeichelt vom sanften Wind, und willkommen geheißen von unseren Tieren, in Vorfreude auf ihr Abendbrot-Heu.

 

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Altweibersommer und Herbstahnung

Es ist noch nicht lange her, da meinte eine liebe Freundin, dass jetzt ein richtig schöner Altweibersommertag sei. Dieses Wort habe ich lange nicht mehr gehört - es lässt mich an silbriges Frauenhaar und glänzende Spinnenfäden denken. Ich mag beides sehr gerne - und ich finde, dass diese Bezeichnung so gut passt:  zu feinen Netzen im dunstigen Morgensonnlicht oder im Abendschein schimmernd.

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Schatten und Licht

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Kunstvolle Netze im Licht und ein kleiner Nussbaum

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Regentropfen und eine Überraschung am Teich

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Ferienglück, leise und warm

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Hier ist er, mein kleiner Blog… und ich bin ein bisschen aufgeregt und gespannt, was sich ergeben wird mit diesem Anfang.

Eigentlich habe ich immer eher für mich selbst geschrieben – meine Gedanken, Gefühle notiert, in kleine Bücher, die ich irgendwo im sanften Sonnenlicht öffnete und einfach das in die Zeilen fließen ließ, was ich beobachtete, mich bewegte, beschäftigte… vor allem draußen in der Natur, in unserem Garten. Dort finde ich innere Ruhe, tanke auf, spüre all das, was mich umgibt, ganz intensiv, auch mich.

Neben dem Schreiben liebe ich es, zu fotografieren. Schon als Kind habe ich durch den Sucher geschaut – und weniger gesucht, als gefunden… Ich mag es sehr, Stimmungen einzufangen, die kleinen, feinen Augenblicke, so kostbar. Das wundersame Aufblitzen eines Eiskristalls, der Schimmer des Morgenlichts auf dem gefrorenen Teich, das überwinternde Zusammenrücken einer Gruppe Marienkäfer in unserem Gartenhaus. Es ist für mich immer wieder ein kleines Wunder, diese Ausschnitte zu entdecken, festzuhalten – mit der Kamera, vor allem im Herzen.

Und irgendwann dachte ich – warum nicht andere teilhaben lassen? Vielleicht erfreuen sich Betrachter an den Bildern, Worten… und wenn ich Glück habe, springt ein feiner Funken über.. und für einen Moment ist eine Verbindung da, ein geteilter Gedanke, ein berührendes Fühlen.

Ich habe diesen Blog „Wo sich Fuchs und Hase…“ genannt… nach dem bekannten Spruch „Wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen“ – vor dem Hintergrund, dass ich auf dem Land lebe, mit meinem Mann, unseren Tieren, zwischen zwei Bauernhöfen. In unserer Zufahrtsstraße gibt es glücklicherweise keine Straßenbeleuchtung; hier sehen wir im Dunkeln in einer klaren Nacht noch wundervoll die Sterne und den Mond…und tatsächlich huscht immer einmal wieder auf leisen Sohlen ein Fuchs vorbei.

Mit etwas Glück beobachten wir Feldhasen und Kaninchen, leider viel zu wenige, die auf der Wiese nach Nahrung suchen. In meiner Vorstellung – wider besseren Wissens natürlich – leben sie in friedlicher Koexistenz; aber für einen Moment darf man ja träumen.

Auf jeden Fall erscheint mir unser Zuhause hier als eine kleine Zuflucht, etwas abgeschieden vom Rest der Welt, friedlich, ruhig, mit Unterschlupfmöglichkeiten für Wildtiere und dem Heim für uns und unsere Hunde und Katzen, mit denen wir wohnen, voller Dankbarkeit und Freude.

Vielleicht, vielleicht findest gerade einen Augenblick der Ruhe in diesem Blog, möchtest teilhaben an meinen Bildern und Worten zu meinem Erleben dieser kleinen eigenen Welt auf dem Land im Wechsel der Jahreszeiten – und spürst selbst ein bisschen Seelenfrieden, Kraft im Alltag, auch Inspiration. Das wünsche ich mir.