Regen, Dunst, der Zug der Wildgänse und ein abendlicher Besucher

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Überall ist der Herbst nun spürbar, und ja, der bevorstehende Advent schleicht sich an.

Immer weniger Blätter zieren die Zweige, sodass in den kahlen Baum-Silhouetten die sonst versteckten Besonderheiten deutlich werden: Eine kugelige Mistel, ein kunstvolles Vogelnest.

Unsere liebe Nachbarin hat uns ein Päckchen mit Eiern ihrer Hühner in den Briefkasten gestellt – wie willkommen.

So kann ich später backen oder einen Zimt-Pfannekuchen bereiten.

Als ich ins Haus komme, den Pappkarton öffne, lachen mich sechs wunderschöne Eier an – und jedes ist anders.

 

Es wird kälter, nasser.

Die Spazierwege triefen, und ich muss aufpassen, mit den Gummistiefeln nicht auszurutschen.

Der kleine Bach rauscht – er ist gut gefüllt.

Nach anhaltendem Regen ist der Weg überspült.

Klares kaltes Wasser fließt über die Blätter und Steinchen, und ich stelle mir vor, wie es sein muss, hier zu liegen, unter Wasser, und durch das unaufhörliche Strömen gen Himmel zu schauen.

Draußen wird es früh dunkel, und so zieht es uns immer früher ins heimelige Haus.

Der Ofen wärmt.

Ich backe Hefebrötchen, und der Duft aus der Küche mischt sich mit dem Geruch nach Holzfeuer und meiner Duftkerze auf der Fensterbank.

Ich denke an meine geliebte Omi. Heute hat sie Geburtstag, und ich sende ihr einen Herzensgruß in den Himmel.

Draußen klopft Regen ans Fenster.

 

Abends lässt der Regen nach, und wattiger Dunst legt sich schleiergleich auf die Wiese, während eine sanfte rosafarbene Färbung den Herbsthimmel in warmes Licht taucht.

Ein vertrautes Rufen, mich berührend.

Eine Formation Wildgänse überfliegt unser Haus, sortiert sich neu über dem Wald, entschwindet unserem Blick.

Melancholie, Abschied, Hoffnung, sind Worte, die mir einfallen.

Da ziehen sie in die kalte Nacht, sich gegenseitig verständigend, umschwebend, kraftvoll, kraftraubend, weit weg.

Bitte kommt wohlbehalten zurück.

 

Als ich in der Dunkelheit vor dem Schlafengehen unsere Katze Susi rufe, die als Einzige noch draußen ist, raschelt etwas direkt vor der Haustür. Noch bevor ich ihn sehe, weiß ich: da sitzt ein Igel.

Groß und mit wunderschönem schwarz-weißem Stachelkleid hockt er neben der Fußmatte.

Ein schlaues Kerlchen, auf der Suche nach Katzenfutter nehme ich an, das hier so oft liegt.

Natürlich bekommt er davon noch eine Extraportion.

Nachdem Susi endlich eingetroffen ist, schließe ich die Tür.

Ein gedachter Gruß an all euch Tiere, die ihr euch auf den Winter vorbereitet.

Gute Nacht.

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Abschied der Zugvögel, Glücksbringer und eine Überraschung

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Adventszauber

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Oktobermilde und wundervolle Worte

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Herbstglück und ein berührender Stein

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Nebelschleier, goldene Schimmer und eine Libelle

Hier ist er, mein kleiner Blog… und ich bin ein bisschen aufgeregt und gespannt, was sich ergeben wird mit diesem Anfang.

Eigentlich habe ich immer eher für mich selbst geschrieben – meine Gedanken, Gefühle notiert, in kleine Bücher, die ich irgendwo im sanften Sonnenlicht öffnete und einfach das in die Zeilen fließen ließ, was ich beobachtete, mich bewegte, beschäftigte… vor allem draußen in der Natur, in unserem Garten. Dort finde ich innere Ruhe, tanke auf, spüre all das, was mich umgibt, ganz intensiv, auch mich.

Neben dem Schreiben liebe ich es, zu fotografieren. Schon als Kind habe ich durch den Sucher geschaut – und weniger gesucht, als gefunden… Ich mag es sehr, Stimmungen einzufangen, die kleinen, feinen Augenblicke, so kostbar. Das wundersame Aufblitzen eines Eiskristalls, der Schimmer des Morgenlichts auf dem gefrorenen Teich, das überwinternde Zusammenrücken einer Gruppe Marienkäfer in unserem Gartenhaus. Es ist für mich immer wieder ein kleines Wunder, diese Ausschnitte zu entdecken, festzuhalten – mit der Kamera, vor allem im Herzen.

Und irgendwann dachte ich – warum nicht andere teilhaben lassen? Vielleicht erfreuen sich Betrachter an den Bildern, Worten… und wenn ich Glück habe, springt ein feiner Funken über.. und für einen Moment ist eine Verbindung da, ein geteilter Gedanke, ein berührendes Fühlen.

Ich habe diesen Blog „Wo sich Fuchs und Hase…“ genannt… nach dem bekannten Spruch „Wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen“ – vor dem Hintergrund, dass ich auf dem Land lebe, mit meinem Mann, unseren Tieren, zwischen zwei Bauernhöfen. In unserer Zufahrtsstraße gibt es glücklicherweise keine Straßenbeleuchtung; hier sehen wir im Dunkeln in einer klaren Nacht noch wundervoll die Sterne und den Mond…und tatsächlich huscht immer einmal wieder auf leisen Sohlen ein Fuchs vorbei.

Mit etwas Glück beobachten wir Feldhasen und Kaninchen, leider viel zu wenige, die auf der Wiese nach Nahrung suchen. In meiner Vorstellung – wider besseren Wissens natürlich – leben sie in friedlicher Koexistenz; aber für einen Moment darf man ja träumen.

Auf jeden Fall erscheint mir unser Zuhause hier als eine kleine Zuflucht, etwas abgeschieden vom Rest der Welt, friedlich, ruhig, mit Unterschlupfmöglichkeiten für Wildtiere und dem Heim für uns und unsere Hunde und Katzen, mit denen wir wohnen, voller Dankbarkeit und Freude.

Vielleicht, vielleicht findest gerade einen Augenblick der Ruhe in diesem Blog, möchtest teilhaben an meinen Bildern und Worten zu meinem Erleben dieser kleinen eigenen Welt auf dem Land im Wechsel der Jahreszeiten – und spürst selbst ein bisschen Seelenfrieden, Kraft im Alltag, auch Inspiration. Das wünsche ich mir.