Nebelschleier, goldene Schimmer und eine Libelle

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Was für ein Morgen!

Schon vom Bett aus werden wir gewahr, wie traumhaft uns dieser Tag beschenkt – mit einer aufsteigenden Sonne, die die noch stellenweise dunstige Landschaft in goldenes Licht taucht.

Aber es ist kalt!

Als ich nach draußen trete, mit einer Jacke über dem Schlafanzug und die Gummistiefel anziehe, empfängt mich beinahe winterliche Luft.

Stellenweise ziert Raureif die Wiese, und als ich über das Gras stapfe, knirscht es leise.

 

Die Schafe stehen in Ruhe auf, schütteln und strecken sich und gehen los, in den neuen, leuchtenden Tag.

Ich kann mich kaum sattsehen, an der verträumten Szenerie.

Nebelschleier, die sich wie ein wattiges Band über die Wiesen und fernen Bäume legen, sich mehr und mehr auflösen.

Die feuchte Wiese, deren Tautropfen glitzern.

Spinnenweben, die am Weide- und Gartenzaun im Sonnenlicht schimmern, als seien sie aus Gold gesponnen.

Und die cremeweiße Wolle, mittlerweile richtig kuschelig dick, die die Oktobersonne einfängt.

Solche Tage bescheren so viele Glücksmomente.

Es ist Sonntag, und wir verbringen die Zeit fast nur draußen...

Frühstück im Morgensonnenschein, Spazierengehen.

Ein kleiner Stadtbummel, Bügeln im Nachmittagslicht, Abendessen auf der Terrasse.

Das warme Licht bescheint auch die Kachel, die mir mein Vater geschenkt hat, und die aus der zauberhaften kleinen Töpferei auf Frauenchiemsee stammt. Sie ziert unsere Hauswand, und die Libellen darauf finden ihre lebendigen Vorbilder in unserem Garten, wo die geflügelten Schönheiten heute besonders aktiv ihre Bahnen ziehen, hell türkis schimmernd.

Eine Libelle saust aus Versehen durch die Terrassentüre, die weit geöffnet steht.

Unsere Katze Lisa hüpft sehr interessiert ins Wohnzimmer, und auch die Hunde schauen nach, wer hier entlang schwirrt.

Als die Mosaikjungfer auf einer Fensterbank landet, nehme ich sie vorsichtig, und werfe sie in die Luft in Richtung Teich.

In hohem majestätischem Bogen fliegt sie davon, in ihre Freiheit, in den wundervollen Tag.

 

Am Abend, als es früh dunkel wird, es uns ins Haus zieht, zünden wir Kerzen und den Ofen an.

Und wir genießen ein Bad - unser Warmwasserspeicher ist aufgeladen.

Danke für diesen Oktobertag, so leuchtend, so wundervoll... die Wärme ist noch in uns.

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Abschied der Zugvögel, Glücksbringer und eine Überraschung

Der Herbst ist da... Nicht mehr nur als Ahnung, sondern in voller Pracht. Morgens liegt die Landschaft meist im stillen Dunst. Nur nach und nach kommen Einzelheiten zum Vorschein, wird die Kontur des Waldes sichtbar. Der Herbst ist meine Lieblingsjahreszeit.

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Adventszauber

Es ist Advent. Meine so geliebte Zeit, seit Kindertagen. Die so still und tief berührt. Eine Kerze anzünden, ganz bewusst. Dabei dem leisen Geräusch des Streichholzes lauschen. Das Zuhause noch ein wenig heimeliger machen.

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Vorwinterliche Einstimmung, weiß, kalt und sonnig

Nun ist es so richtig winterlich! Früh morgens sind die Wiesen reifbedeckt, und hinter dem kahlen Wald geht am roséfarbenen Himmel langsam die Sonne auf, die die weiße Decke schimmern lässt. Wenn ich das Weidetor zur Schafswiese öffne, fühlen meine Finger das kalte, glatte Metall, frostüberzogen. Eigentlich müsste ich Handschuhe anziehen, doch so stecke ich die Hände tief in die dicke Wolle unserer fünf Auen, und spüre ihre wollige Wärme. Welch zauberhafte Stimmung, mit den Hunden am Bach spazieren zu gehen! Der Atem der Collies dampft, das Wasser gluckst, und die Stängel der Stauden und Gräser am Wegesrand zieren kleine zarte Zuckersterne. Obwohl ich mich mollig warm angezogen habe, ist mir leicht kalt, und ich stecke die Hände tief in die Manteltaschen. Jeder Schritt knirscht.

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Oktobermilde und wundervolle Worte

Welch wundervolles Licht! Nachdem der Morgen oftmals dunstige Schleier zeigt, bricht am Vormittag ganz sachte die milde Sonne durch, löst langsam die Watteschwaden auf und lässt die noch feuchte Landschaft schimmern. Ich habe Ferien, welch Glück, und kann diese wundervollen Oktobertag von Herzen genießen. Einfach ohne Uhr in den Tag gehen, nach dem Gefühl.

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Herbstglück und ein berührender Stein

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Herbstbeginn

Hier ist er, mein kleiner Blog… und ich bin ein bisschen aufgeregt und gespannt, was sich ergeben wird mit diesem Anfang.

Eigentlich habe ich immer eher für mich selbst geschrieben – meine Gedanken, Gefühle notiert, in kleine Bücher, die ich irgendwo im sanften Sonnenlicht öffnete und einfach das in die Zeilen fließen ließ, was ich beobachtete, mich bewegte, beschäftigte… vor allem draußen in der Natur, in unserem Garten. Dort finde ich innere Ruhe, tanke auf, spüre all das, was mich umgibt, ganz intensiv, auch mich.

Neben dem Schreiben liebe ich es, zu fotografieren. Schon als Kind habe ich durch den Sucher geschaut – und weniger gesucht, als gefunden… Ich mag es sehr, Stimmungen einzufangen, die kleinen, feinen Augenblicke, so kostbar. Das wundersame Aufblitzen eines Eiskristalls, der Schimmer des Morgenlichts auf dem gefrorenen Teich, das überwinternde Zusammenrücken einer Gruppe Marienkäfer in unserem Gartenhaus. Es ist für mich immer wieder ein kleines Wunder, diese Ausschnitte zu entdecken, festzuhalten – mit der Kamera, vor allem im Herzen.

Und irgendwann dachte ich – warum nicht andere teilhaben lassen? Vielleicht erfreuen sich Betrachter an den Bildern, Worten… und wenn ich Glück habe, springt ein feiner Funken über.. und für einen Moment ist eine Verbindung da, ein geteilter Gedanke, ein berührendes Fühlen.

Ich habe diesen Blog „Wo sich Fuchs und Hase…“ genannt… nach dem bekannten Spruch „Wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen“ – vor dem Hintergrund, dass ich auf dem Land lebe, mit meinem Mann, unseren Tieren, zwischen zwei Bauernhöfen. In unserer Zufahrtsstraße gibt es glücklicherweise keine Straßenbeleuchtung; hier sehen wir im Dunkeln in einer klaren Nacht noch wundervoll die Sterne und den Mond…und tatsächlich huscht immer einmal wieder auf leisen Sohlen ein Fuchs vorbei.

Mit etwas Glück beobachten wir Feldhasen und Kaninchen, leider viel zu wenige, die auf der Wiese nach Nahrung suchen. In meiner Vorstellung – wider besseren Wissens natürlich – leben sie in friedlicher Koexistenz; aber für einen Moment darf man ja träumen.

Auf jeden Fall erscheint mir unser Zuhause hier als eine kleine Zuflucht, etwas abgeschieden vom Rest der Welt, friedlich, ruhig, mit Unterschlupfmöglichkeiten für Wildtiere und dem Heim für uns und unsere Hunde und Katzen, mit denen wir wohnen, voller Dankbarkeit und Freude.

Vielleicht, vielleicht findest gerade einen Augenblick der Ruhe in diesem Blog, möchtest teilhaben an meinen Bildern und Worten zu meinem Erleben dieser kleinen eigenen Welt auf dem Land im Wechsel der Jahreszeiten – und spürst selbst ein bisschen Seelenfrieden, Kraft im Alltag, auch Inspiration. Das wünsche ich mir.