Es ist sommerlich warm. Wir holen die Schafe in unseren Garten, denn hier ist es schattiger. Und außerdem ist das Gras schön hoch gewachsen - und es scheint ihnen köstlich zu munden. Wie hübsch zudem die Gesichter aussehen, so tief in die Gänseblümchen und den Weißklee gesteckt! Da wo ein Schäfchen gerade grast, muss flugs auch ein anderes Mäulchen hin.
Ach, diese Zeit ist so wunderbar, so wohltuend. Wir sind, wenn es irgendwie geht, den ganzen Tag lang draußen. Genießen ein Erdbeermilchshake, ein Stück Rhabarberkuchen, einen Salat mit Wildkraut aus dem Garten. Ich liebe es wie immer, auf der Weide zu sitzen, den Ponys und Schafen nah. Auf einem Zaunpflock sitzt ein mächtiger Bussard - welch prachtvoller Greif!
Ach wie die Rosen duften... Ich tauche meine Nase in die weichen Blütenblätter und bin hingerissen. Und ein wenig dafür entschädigt, dass die violette Pracht der Glyzinie langsam vorbei ist. Nur schwer kann ich diesen zauberhaften Anblick loslassen, den unfassbar betörenden Geruch, der über dem Garten hing… Alles hat seine Zeit..
Die Nacht zum ersten Mai bricht an... Aus der Ferne sind Klänge von Musik zu vernehmen, und ich stelle mir vor, wie überall bei dem herrlich warmen Wetter die Menschen tanzen, trinken und einfach feiern. Wir sind zu Hause, genießen diesen unglaublich lauen Abend, eingetaucht in den süßlich-schweren Duft der Glyzinie, begleitet vom Geruch nach frisch gemähtem Gras - unsere Nachbarn machen zum ersten Mal Heu.
Kurz vor Ostern ziehen sie bei uns ein: Frida und Skelmir. Zwei liebe alte Isländer, die ihr liebes vorheriges Zuhause verlassen mussten und nun bei uns zusammenbleiben können. Ein Geschenk meines Mannes... Unsere Schafe teilen sich jetzt den Stall mit den beiden und träumen hier nachts Seite an Seite.
Jeder Tag ist ein Geschenk, so voller Wärme, sobald der Morgen die Nacht verabschiedet, so voller Blüten, Gezwitscher und Licht. Welch Lebensfreude! Ich kann mich an all den Blumen und knospenden Zweigen kaum stattsehen. Verzeihung für das Übermaß an den Blütenbildern dieses Mal... aber sind sie nicht alle wundervoll?
Welch wunderbarer Frühlingsanfang! Es ist sommerlich warm, und die Sonne scheint. Lauer Wind streichelt die Haut und Seele. Die Menschen sind spürbar freundlicher und lächeln mehr, und auch ich selbst bin einfach froh, genenieße dieses neue leichte Lebensgefühl.
Endlich... es ist da, dieses unbeschreibliche Vor-Sommer-Gefühl, so voller spürbarer Leichtigkeit. Ich fühle den Sonnenschein, den wundervollen Wind, der Lindenduft mit sich trägt, mein Herz hüpfen lässt. Schon ganz früh morgens ist es hell, und die Schafe streifen durch das hohe Gras, ihr Fell bereits warm. Der Bach im kleinen Tal ist beinahe zugewachsen und kaum noch zu erkennen. Die Gräser haben den Weidezaun längst überragt.
Der Mai endet mit unglaublich viel Regen. Nieselregen, Starkregen... Mein Mann sagt: Wetter wie im April, nur etwas wärmer. Wiesen stehen über weite Flächen richtig unter Wasser, als gäbe es hier flache Seen. Über unsere Pflastersteine rinnt ein kleiner Strom - zum Glück nicht in Richtung Haus, sondern Weide. Unser Teich ist randvoll, der Zulauf sprudelt.
Ach, die wenigen hellen, warmen Tage scheinen so fern... Wir wachen auf, blicken in eine dunstige Landschaft, und Regen klopft ans Fenster. Die Weide vor unserem Schlafzimmerbalkon schient wie plattgedrückt. Die Äste der Bäume, regenschwer, hängen tief nach unten, sodass wir uns manchmal den Kopf stoßen, wenn wir sie durchqueren. Als es heute morgen richtig hefig schüttete, kamen wir von der Haustüre nur wenige Meter weit.



Hier ist er, mein kleiner Blog… und ich bin ein bisschen aufgeregt und gespannt, was sich ergeben wird mit diesem Anfang.
Eigentlich habe ich immer eher für mich selbst geschrieben – meine Gedanken, Gefühle notiert, in kleine Bücher, die ich irgendwo im sanften Sonnenlicht öffnete und einfach das in die Zeilen fließen ließ, was ich beobachtete, mich bewegte, beschäftigte… vor allem draußen in der Natur, in unserem Garten. Dort finde ich innere Ruhe, tanke auf, spüre all das, was mich umgibt, ganz intensiv, auch mich.
Neben dem Schreiben liebe ich es, zu fotografieren. Schon als Kind habe ich durch den Sucher geschaut – und weniger gesucht, als gefunden… Ich mag es sehr, Stimmungen einzufangen, die kleinen, feinen Augenblicke, so kostbar. Das wundersame Aufblitzen eines Eiskristalls, der Schimmer des Morgenlichts auf dem gefrorenen Teich, das überwinternde Zusammenrücken einer Gruppe Marienkäfer in unserem Gartenhaus. Es ist für mich immer wieder ein kleines Wunder, diese Ausschnitte zu entdecken, festzuhalten – mit der Kamera, vor allem im Herzen.
Und irgendwann dachte ich – warum nicht andere teilhaben lassen? Vielleicht erfreuen sich Betrachter an den Bildern, Worten… und wenn ich Glück habe, springt ein feiner Funken über.. und für einen Moment ist eine Verbindung da, ein geteilter Gedanke, ein berührendes Fühlen.
Ich habe diesen Blog „Wo sich Fuchs und Hase…“ genannt… nach dem bekannten Spruch „Wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen“ – vor dem Hintergrund, dass ich auf dem Land lebe, mit meinem Mann, unseren Tieren, zwischen zwei Bauernhöfen. In unserer Zufahrtsstraße gibt es glücklicherweise keine Straßenbeleuchtung; hier sehen wir im Dunkeln in einer klaren Nacht noch wundervoll die Sterne und den Mond…und tatsächlich huscht immer einmal wieder auf leisen Sohlen ein Fuchs vorbei.
Mit etwas Glück beobachten wir Feldhasen und Kaninchen, leider viel zu wenige, die auf der Wiese nach Nahrung suchen. In meiner Vorstellung – wider besseren Wissens natürlich – leben sie in friedlicher Koexistenz; aber für einen Moment darf man ja träumen.
Auf jeden Fall erscheint mir unser Zuhause hier als eine kleine Zuflucht, etwas abgeschieden vom Rest der Welt, friedlich, ruhig, mit Unterschlupfmöglichkeiten für Wildtiere und dem Heim für uns und unsere Hunde und Katzen, mit denen wir wohnen, voller Dankbarkeit und Freude.
Vielleicht, vielleicht findest gerade einen Augenblick der Ruhe in diesem Blog, möchtest teilhaben an meinen Bildern und Worten zu meinem Erleben dieser kleinen eigenen Welt auf dem Land im Wechsel der Jahreszeiten – und spürst selbst ein bisschen Seelenfrieden, Kraft im Alltag, auch Inspiration. Das wünsche ich mir.