Oh es gibt so viel Wunderbares... Die Füße in den kühlen Teich tauchen, während Wasserlinsen im Sonnenlicht schimmern und sich das Sommergrün auf der Oberfläche spiegelt... Den lauen Wind spüren, der die Haut berührt wie eine Liebkosung, von duftenden Feldern und frischem Heu erzählt... Den abnehmenden hellen Mond betrachten, der am Abend so still und sanft über der Wiese am Wald leuchtet, während ich im Nachthemd die fünf Schafmädchen in den Stall rufe... Der Tag ist so voller kleiner Freuden, tief empfundenen sinnlichen Augenblicken, die innehalten und genießen lassen.
Ach, wie herrlich, es ist Sommer, und tatsächlich fühlt es sich auch so an an! Nach den letzten Regentagen, derer wir tatsächlich ziemlich überdrüssig waren, ist es nun schon früh am Morgen wunderbar warm. Unsere Sauerkirsche ist voller Stare, die ihr Frühstück einnehmen, während ich mit den Hunden vorbeilaufe hinunter zum Bach, dessen Wasser noch immer kraftvoll strömt.. Der Duft der Linde vor dem Bauernhof unserer Nachbarn mischt sich mit dem Geruch nach Heu – gestern konnte endlich gemäht werden.
Endlich... es ist da, dieses unbeschreibliche Vor-Sommer-Gefühl, so voller spürbarer Leichtigkeit. Ich fühle den Sonnenschein, den wundervollen Wind, der Lindenduft mit sich trägt, mein Herz hüpfen lässt. Schon ganz früh morgens ist es hell, und die Schafe streifen durch das hohe Gras, ihr Fell bereits warm. Der Bach im kleinen Tal ist beinahe zugewachsen und kaum noch zu erkennen. Die Gräser haben den Weidezaun längst überragt.
Hier ist er, mein kleiner Blog… und ich bin ein bisschen aufgeregt und gespannt, was sich ergeben wird mit diesem Anfang.
Eigentlich habe ich immer eher für mich selbst geschrieben – meine Gedanken, Gefühle notiert, in kleine Bücher, die ich irgendwo im sanften Sonnenlicht öffnete und einfach das in die Zeilen fließen ließ, was ich beobachtete, mich bewegte, beschäftigte… vor allem draußen in der Natur, in unserem Garten. Dort finde ich innere Ruhe, tanke auf, spüre all das, was mich umgibt, ganz intensiv, auch mich.
Neben dem Schreiben liebe ich es, zu fotografieren. Schon als Kind habe ich durch den Sucher geschaut – und weniger gesucht, als gefunden… Ich mag es sehr, Stimmungen einzufangen, die kleinen, feinen Augenblicke, so kostbar. Das wundersame Aufblitzen eines Eiskristalls, der Schimmer des Morgenlichts auf dem gefrorenen Teich, das überwinternde Zusammenrücken einer Gruppe Marienkäfer in unserem Gartenhaus. Es ist für mich immer wieder ein kleines Wunder, diese Ausschnitte zu entdecken, festzuhalten – mit der Kamera, vor allem im Herzen.
Und irgendwann dachte ich – warum nicht andere teilhaben lassen? Vielleicht erfreuen sich Betrachter an den Bildern, Worten… und wenn ich Glück habe, springt ein feiner Funken über.. und für einen Moment ist eine Verbindung da, ein geteilter Gedanke, ein berührendes Fühlen.
Ich habe diesen Blog „Wo sich Fuchs und Hase…“ genannt… nach dem bekannten Spruch „Wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen“ – vor dem Hintergrund, dass ich auf dem Land lebe, mit meinem Mann, unseren Tieren, zwischen zwei Bauernhöfen. In unserer Zufahrtsstraße gibt es glücklicherweise keine Straßenbeleuchtung; hier sehen wir im Dunkeln in einer klaren Nacht noch wundervoll die Sterne und den Mond…und tatsächlich huscht immer einmal wieder auf leisen Sohlen ein Fuchs vorbei.
Mit etwas Glück beobachten wir Feldhasen und Kaninchen, leider viel zu wenige, die auf der Wiese nach Nahrung suchen. In meiner Vorstellung – wider besseren Wissens natürlich – leben sie in friedlicher Koexistenz; aber für einen Moment darf man ja träumen.
Auf jeden Fall erscheint mir unser Zuhause hier als eine kleine Zuflucht, etwas abgeschieden vom Rest der Welt, friedlich, ruhig, mit Unterschlupfmöglichkeiten für Wildtiere und dem Heim für uns und unsere Hunde und Katzen, mit denen wir wohnen, voller Dankbarkeit und Freude.
Vielleicht, vielleicht findest gerade einen Augenblick der Ruhe in diesem Blog, möchtest teilhaben an meinen Bildern und Worten zu meinem Erleben dieser kleinen eigenen Welt auf dem Land im Wechsel der Jahreszeiten – und spürst selbst ein bisschen Seelenfrieden, Kraft im Alltag, auch Inspiration. Das wünsche ich mir.