Früh am Morgen, nachdem ich mit den Hunden spazieren war, schiebe ich eine große dunkelgrüne Schubkarre... (...die ich unbedingt haben wollte, und die dann nicht ins Auto passte und angeliefert werden musste...) Vor mir saust eine Schwalbe, eine andere sitzt oben auf dem Kabel, welches vom Kuhweidezaun hoch über den Weg gelegt wurde. Eine schwarze Silhouette am milchigen Himmel. Ihre hellen Töne umgeben mich, als ich den kleinen Weg entlanggehe, von der großen Scheune unserer Nachbarn zurück, mit duftendem Heu beladen.
Mitte April werden wir mit einem warmen Wochenende beschenkt, das schon richtig sommerlich ist. Es duftet nach Raps und Flieder - herrlich. An der kleinen Kirche in der Nähe stehen hübsch gekleidete Grüppchen und feiern Kommunion, während die Sonne lacht und die Glocken läuten. Haben sie ein Glück mit dem Wetter!
Oh wie wundervoll diese warmen Apriltage an und nach Ostern... Nach all der kühlen Feuchtigkeit der letzten Wochen, ja, Monate, spüre ich so sehr, wie innerlich etwas erwacht, berührt wird, voller Sehnsucht nach hellem Licht, nach Blumenglück und lauem Wind durchbricht, jubelt. Unsere Katzen zieht es nach draußen, wo sie es sich gut gehen lassen...
Hier ist er, mein kleiner Blog… und ich bin ein bisschen aufgeregt und gespannt, was sich ergeben wird mit diesem Anfang.
Eigentlich habe ich immer eher für mich selbst geschrieben – meine Gedanken, Gefühle notiert, in kleine Bücher, die ich irgendwo im sanften Sonnenlicht öffnete und einfach das in die Zeilen fließen ließ, was ich beobachtete, mich bewegte, beschäftigte… vor allem draußen in der Natur, in unserem Garten. Dort finde ich innere Ruhe, tanke auf, spüre all das, was mich umgibt, ganz intensiv, auch mich.
Neben dem Schreiben liebe ich es, zu fotografieren. Schon als Kind habe ich durch den Sucher geschaut – und weniger gesucht, als gefunden… Ich mag es sehr, Stimmungen einzufangen, die kleinen, feinen Augenblicke, so kostbar. Das wundersame Aufblitzen eines Eiskristalls, der Schimmer des Morgenlichts auf dem gefrorenen Teich, das überwinternde Zusammenrücken einer Gruppe Marienkäfer in unserem Gartenhaus. Es ist für mich immer wieder ein kleines Wunder, diese Ausschnitte zu entdecken, festzuhalten – mit der Kamera, vor allem im Herzen.
Und irgendwann dachte ich – warum nicht andere teilhaben lassen? Vielleicht erfreuen sich Betrachter an den Bildern, Worten… und wenn ich Glück habe, springt ein feiner Funken über.. und für einen Moment ist eine Verbindung da, ein geteilter Gedanke, ein berührendes Fühlen.
Ich habe diesen Blog „Wo sich Fuchs und Hase…“ genannt… nach dem bekannten Spruch „Wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen“ – vor dem Hintergrund, dass ich auf dem Land lebe, mit meinem Mann, unseren Tieren, zwischen zwei Bauernhöfen. In unserer Zufahrtsstraße gibt es glücklicherweise keine Straßenbeleuchtung; hier sehen wir im Dunkeln in einer klaren Nacht noch wundervoll die Sterne und den Mond…und tatsächlich huscht immer einmal wieder auf leisen Sohlen ein Fuchs vorbei.
Mit etwas Glück beobachten wir Feldhasen und Kaninchen, leider viel zu wenige, die auf der Wiese nach Nahrung suchen. In meiner Vorstellung – wider besseren Wissens natürlich – leben sie in friedlicher Koexistenz; aber für einen Moment darf man ja träumen.
Auf jeden Fall erscheint mir unser Zuhause hier als eine kleine Zuflucht, etwas abgeschieden vom Rest der Welt, friedlich, ruhig, mit Unterschlupfmöglichkeiten für Wildtiere und dem Heim für uns und unsere Hunde und Katzen, mit denen wir wohnen, voller Dankbarkeit und Freude.
Vielleicht, vielleicht findest gerade einen Augenblick der Ruhe in diesem Blog, möchtest teilhaben an meinen Bildern und Worten zu meinem Erleben dieser kleinen eigenen Welt auf dem Land im Wechsel der Jahreszeiten – und spürst selbst ein bisschen Seelenfrieden, Kraft im Alltag, auch Inspiration. Das wünsche ich mir.