Wir werden beschenkt mit Wärme und Sonnenschein. Endlich ohne Gummistiefel und Jacke gehen, endlich den ganzen Tag die Tür geöffnet lassen, in Socken herumlaufen, einfach draußen sein. Herrlich! Über Tag genieße ich den lauen Wind, die Würze, die in der frischen Luft liegt, von Feldern und hohen Wiesen erzählt. Am blauen Himmel lassen sich Greifvögel von der Thermik treiben, während darunter die Schwalben sausen. Die Abendstimmung erscheint mir fast magisch, so zauberhaft das goldene Licht.
Oh so wunderbare Mai-Tage, so richtig Wonne-Monats-mäßig. Man spürt so sehr, wie die Menschen sich nach der Sonne recken sie genießen, endlich. Mein Mann und ich verbringen erstmalig fast das ganze Wochenende im Garten.
Manchmal, ganz manchmal, bricht die Sonne durch. Oh wie willkommen die Wärme, das Licht! Sie taucht die üppig gewachsene Landschaft in leuchtende Farben, lässt Blüten strahlen und die Wiesen schimmern. Nun haben wir endlich ein paar regenfreie Tage, windstill und warm. Unsere Nachbarn machen Heu, zum ersten Mal dieses Jahr.
Immer wieder tränkt Regen das Land. Es ist nun endlich wärmer, und ab und zu kann man einmal ohne Jacke losziehen, wenn es für ein paar Stunden trocken bleibt. Die Natur scheint zu wuchern. Alles wächst und gedeiht. An einem Morgen scheint die Welt in dunstiges Grau getaucht.
Es ist Mai. Der erste Tag beginnt kühl und mit sanfter Helligkeit. Sicherlich schlafen gerade einige Menschen lange aus- nach einer durchfeierten Nacht, die man sich aufgrund der Kälte warmtanzen musste. An vielen Hauswänden bringen Maibäumchen farbenfrohe Tupfen, und ich muss an letzte Woche denken. Meine Schwester und ich sahen eine Passantin, die unter dem Arm eine kleine Birke im Topf trug und damit an uns in einem Straßencafé vorbeikam. "Für meinen Sohn!", meinte sie lächelnd, auf das bereits geschmückte Bäumchen blickend.



Hier ist er, mein kleiner Blog… und ich bin ein bisschen aufgeregt und gespannt, was sich ergeben wird mit diesem Anfang.
Eigentlich habe ich immer eher für mich selbst geschrieben – meine Gedanken, Gefühle notiert, in kleine Bücher, die ich irgendwo im sanften Sonnenlicht öffnete und einfach das in die Zeilen fließen ließ, was ich beobachtete, mich bewegte, beschäftigte… vor allem draußen in der Natur, in unserem Garten. Dort finde ich innere Ruhe, tanke auf, spüre all das, was mich umgibt, ganz intensiv, auch mich.
Neben dem Schreiben liebe ich es, zu fotografieren. Schon als Kind habe ich durch den Sucher geschaut – und weniger gesucht, als gefunden… Ich mag es sehr, Stimmungen einzufangen, die kleinen, feinen Augenblicke, so kostbar. Das wundersame Aufblitzen eines Eiskristalls, der Schimmer des Morgenlichts auf dem gefrorenen Teich, das überwinternde Zusammenrücken einer Gruppe Marienkäfer in unserem Gartenhaus. Es ist für mich immer wieder ein kleines Wunder, diese Ausschnitte zu entdecken, festzuhalten – mit der Kamera, vor allem im Herzen.
Und irgendwann dachte ich – warum nicht andere teilhaben lassen? Vielleicht erfreuen sich Betrachter an den Bildern, Worten… und wenn ich Glück habe, springt ein feiner Funken über.. und für einen Moment ist eine Verbindung da, ein geteilter Gedanke, ein berührendes Fühlen.
Ich habe diesen Blog „Wo sich Fuchs und Hase…“ genannt… nach dem bekannten Spruch „Wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen“ – vor dem Hintergrund, dass ich auf dem Land lebe, mit meinem Mann, unseren Tieren, zwischen zwei Bauernhöfen. In unserer Zufahrtsstraße gibt es glücklicherweise keine Straßenbeleuchtung; hier sehen wir im Dunkeln in einer klaren Nacht noch wundervoll die Sterne und den Mond…und tatsächlich huscht immer einmal wieder auf leisen Sohlen ein Fuchs vorbei.
Mit etwas Glück beobachten wir Feldhasen und Kaninchen, leider viel zu wenige, die auf der Wiese nach Nahrung suchen. In meiner Vorstellung – wider besseren Wissens natürlich – leben sie in friedlicher Koexistenz; aber für einen Moment darf man ja träumen.
Auf jeden Fall erscheint mir unser Zuhause hier als eine kleine Zuflucht, etwas abgeschieden vom Rest der Welt, friedlich, ruhig, mit Unterschlupfmöglichkeiten für Wildtiere und dem Heim für uns und unsere Hunde und Katzen, mit denen wir wohnen, voller Dankbarkeit und Freude.
Vielleicht, vielleicht findest gerade einen Augenblick der Ruhe in diesem Blog, möchtest teilhaben an meinen Bildern und Worten zu meinem Erleben dieser kleinen eigenen Welt auf dem Land im Wechsel der Jahreszeiten – und spürst selbst ein bisschen Seelenfrieden, Kraft im Alltag, auch Inspiration. Das wünsche ich mir.