Beiträge aus Jahreszeit Winter
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Moospolster-Träume und Blumen-Gedanken

Kälte, Eis und Sonnenschein. Nach einer eher trüb-dunstigen Zeit sind die letzten Tage winterlich und wundervoll sonnig. Auf dem Weg morgens am Bach begleitet mich das drrrrrrrrrrrrrrr des Spechts, der in feiner Monotonie die Stille durchbricht. Die Sonne schiebt sich langsam hinter dem kleinen Wäldchen empor, und im sanften Gegenlicht schimmern dort die noch kahlen Zweige, die Kätzchen und Mini-Zapfen der Erle seitlich des Weges, das glucksende Wasser neben uns. Dort, wo der Weg feucht war, ziert ihn nun eine gefrorene Spur, ebenso leicht glänzend an diesem Morgen, mich ein wenig an das Märchen von Hänsel und Gretel erinnernd. Die Pfütze ist starr, ein mattes Muster aus Creme- und Grautönen gibt Rätsel auf, gleich einem kleinen Labyrinth. Die Collies schnüffeln und wittern, ihre Nasen in federleichte Atemwolken getaucht.

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Katerschnurren und Badewannen-Fantasie

Herrlich die kraftvolle Wintersonne. Während ich im Sommer oft einen Schattenplatz aufsuche, genieße ich nun so sehr die milde Wärme auf der Haut. Dieses Fühlen der Sonnenstrahlen ist ein unglaubliches Geschenk; spürbar schwinden dunkle Gedanken, Ängste werden zumindest geringer, ziehen sich mehr und mehr zurück. Mein Mann bereitet mir einen Milchkaffee zu - schon das Geräusch des manuellen Bohnen-Mahlens eine unglaubliche Vorfreude. Er hat die Tasse mit Erdbeeren genommen, die ich eigentlich nur im benutze, wenn die roten Früchte auch reif sind - und so weckt der Anblick direkt Sommerlaune. Ich stelle mich an den Weidezaun, lehne mich sacht gegen das spröde Holz, platziere die Tasse auf den dicken Pflock und schaue in die schimmernde Landschaft.

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Schneeglöckchenschimmern, Krokusblüte und Ringelsocken

Die nächsten Tage des Monats sind einfach zauberhaft. Wenn ich morgens an unser Tor komme, leuchtet der Himmel, aquarelliert in sanftem Orange. Über dem kleinen Bach im Tal ist es dunstig, still verträumt; ein leichter Schimmer flimmert auf der dunklen Oberfläche. Zarter Raureif überzieht die Schafwiese, hinter der die filigranen Baum-Silhouetten aufragen. Bald wird die aufgehende Sonne ihre feinen Wipfel erreichen, erleuchten. Ich möchte so gerne verweilen, oder weitergehen, mich einfach von dieser Morgen-Magie gefangen nehmen lassen, so wunderschön und still.

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Februar-Wärme

"Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag", flüstert mein Mann mir ins Ohr. Es ist Wochenende, wir können ausschlafen (- nun ja, zumindest so lange, wie unsere Tiere uns lassen). Draußen lassen sich nach und nach einzelne Konturen erkennen, dahinter verschwimmt die Natur im dunklen Dunst. Ich bin glücklich. Als Kind wollte ich diesen Augenblick des Wachwerdens immer gerne festhalten - das Geräusch, wenn das Streichholz angezündet wird, das Einatmen, bevor meine Familie mir am Bett ein Geburtstagsständchen gesungen hat. Und auch jetzt spüre ich diesen Moment ganz intensiv.

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Raureifschimmern und Vollmondleuchten

Huuuuuuu, huuuuuu.... Ein Morgen beginnt damit, dass unsere Hunde heulen. Sie stehen noch vor der Dämmerung mit stolz geschwellter Brust, lassen ihren chorischen Gesang weit durch die Dunkelheit tragen. Es dämmert noch nicht, aber der volle Mond bescheint die Wiesen, vom nächtlichen Raureif geweißt. Das Zusammenspiel von Hundegeheul, Vollmond und Raureif hat etwas Magisches - selbst hier im Haus, in dem wir uns gerade für den Arbeitstag rüsten.

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Zarte tastende Triebe

Die ersten Februartage sind stürmisch und nass, was jedoch willkommen ist, da mein Mann und ich krank sind - so haben wir es hier drinnen gemütlich und das Gefühl, nicht viel zu verpassen, wenn wir schlafen und ausruhen. Morgens gehe ich nun nur kurz mit den Hunden zum Bach. Die Luft ist unsagbar frisch, ich atme sie tief ein. Der Weg ist matschig und triefend, das Gras glänzt hellgrün. Auch heute begleitet uns der vorwitzige Zaunkönig, der uns immer ein Stückchen voraus mäuschengleich über die Halme und den Weidezaun flitzt.

Hier ist er, mein kleiner Blog… und ich bin ein bisschen aufgeregt und gespannt, was sich ergeben wird mit diesem Anfang.

Eigentlich habe ich immer eher für mich selbst geschrieben – meine Gedanken, Gefühle notiert, in kleine Bücher, die ich irgendwo im sanften Sonnenlicht öffnete und einfach das in die Zeilen fließen ließ, was ich beobachtete, mich bewegte, beschäftigte… vor allem draußen in der Natur, in unserem Garten. Dort finde ich innere Ruhe, tanke auf, spüre all das, was mich umgibt, ganz intensiv, auch mich.

Neben dem Schreiben liebe ich es, zu fotografieren. Schon als Kind habe ich durch den Sucher geschaut – und weniger gesucht, als gefunden… Ich mag es sehr, Stimmungen einzufangen, die kleinen, feinen Augenblicke, so kostbar. Das wundersame Aufblitzen eines Eiskristalls, der Schimmer des Morgenlichts auf dem gefrorenen Teich, das überwinternde Zusammenrücken einer Gruppe Marienkäfer in unserem Gartenhaus. Es ist für mich immer wieder ein kleines Wunder, diese Ausschnitte zu entdecken, festzuhalten – mit der Kamera, vor allem im Herzen.

Und irgendwann dachte ich – warum nicht andere teilhaben lassen? Vielleicht erfreuen sich Betrachter an den Bildern, Worten… und wenn ich Glück habe, springt ein feiner Funken über.. und für einen Moment ist eine Verbindung da, ein geteilter Gedanke, ein berührendes Fühlen.

Ich habe diesen Blog „Wo sich Fuchs und Hase…“ genannt… nach dem bekannten Spruch „Wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen“ – vor dem Hintergrund, dass ich auf dem Land lebe, mit meinem Mann, unseren Tieren, zwischen zwei Bauernhöfen. In unserer Zufahrtsstraße gibt es glücklicherweise keine Straßenbeleuchtung; hier sehen wir im Dunkeln in einer klaren Nacht noch wundervoll die Sterne und den Mond…und tatsächlich huscht immer einmal wieder auf leisen Sohlen ein Fuchs vorbei.

Mit etwas Glück beobachten wir Feldhasen und Kaninchen, leider viel zu wenige, die auf der Wiese nach Nahrung suchen. In meiner Vorstellung – wider besseren Wissens natürlich – leben sie in friedlicher Koexistenz; aber für einen Moment darf man ja träumen.

Auf jeden Fall erscheint mir unser Zuhause hier als eine kleine Zuflucht, etwas abgeschieden vom Rest der Welt, friedlich, ruhig, mit Unterschlupfmöglichkeiten für Wildtiere und dem Heim für uns und unsere Hunde und Katzen, mit denen wir wohnen, voller Dankbarkeit und Freude.

Vielleicht, vielleicht findest gerade einen Augenblick der Ruhe in diesem Blog, möchtest teilhaben an meinen Bildern und Worten zu meinem Erleben dieser kleinen eigenen Welt auf dem Land im Wechsel der Jahreszeiten – und spürst selbst ein bisschen Seelenfrieden, Kraft im Alltag, auch Inspiration. Das wünsche ich mir.