Beiträge aus Jahreszeit Winter
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Silvesterstille

Silvester. Nach einer stürmischen Nacht wachen wir früh auf. Es ist noch fast dunkel - die Morgendämmerung nur zu erahnen. Wie wunderbar, diesen Moment zu fühlen. Die Wärme des Bettes, vor allem des geliebten Menschen, den ich neben mir spüre. Unsere Tiere, ganz nah. Die Stille, in der wir nur den Wind, der über die Dachziegel weht, sacht am Fenster rüttelt, hören. Und das Schnurren von Katze Lisa, die kurz vorbei kommt, um uns an ihr Futter zu erinnern. Langsam weicht das Dunkle, gibt dem Tag Raum.

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Zeit zwischen den Jahren

Am frühen Morgen ein wunderbares Morgenrot. Die Sonne geht unmerklich auf, schiebt sich hinter den kahlen Bäumen am Waldessaum empor, dort, wo sie wie jeden Winter ganz sachte den Himmel hinauf zu schweben scheint. Der Storch, der seit einigen Tagen in der Gegend umher schreitet, steht auf der Wiese, sucht sich sein Frühstück. Ich bin froh, dass wir beide frei haben, den Tag gemeinsam begehen können, die Natur und unser Zuhause genießend.

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Weihnachten

Herrlich frostig- sonnige Tage rufen Winterurlaub-Erinnerungen wach: Durch den Schnee auf Berghütten stapfen, auf der Holzterrasse dort im Thermo- Liegestuhl die Sonne genießen, am Abend (mit Glühwein intus) per Schlitten zurück ins Tal fahren, nach herrlichen Saunagenuss im warmen gemütlichen Hotel das köstliche Abendessen genießen bei Kerzenschein... Wunderbare Bilder in mir, jedoch niemals einzutauschen gegen das Erleben nun hier, Zuhause, im eigenen geborgenen Heim, während es draußen klirrend kalt ist. Kurz vor Weihnachten sind die Tage nun voller Regen. Die weiße Überdecke ist verschwunden, statt glitzerndem Zuckerüberzug ist alles grün und matschig. Der kleine Bach gluckert, unser Teich ist randvoll, die Wiesen triefen.

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Glitzernder Frost und ein alljährliches Geschenk am Tor

Die letzten Tage im Dezember gleichen einem Winterurlaubsmärchen. Nachts gehen die Temperaturen recht weit in den Minusbereich, und auch über Tag bleibt es frostig. Ohne Handschuhe und Mützen, ohne Autoscheibenkratzen und feste Stiefel geht es nicht... Am frühen Morgen leuchten die Sterne wie in einer Adventsgeschichte über uns und der abnehmende Mond beleuchtet die weiß getünchten Wiesen. Der Atem der Hunde dampft in feinen Wolken, während sie aufgeregt die frische Morgenluft schnuppern, die Spuren der kalten Nacht aufnehmen. Unmerklich wird es heller. Der Himmel beginnt sich sanft zu verfärben, bis sich eine zarte Mischung aus Gelb- und Orangetönen ergibt, an cremigen Vanillepudding erinnernd.

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Erster Schnee

Als wir wach werden, ein verzauberter Ausblick, eine unerwartete Wiesen-Helligkeit. Über Nacht hat es geschneit, obwohl die Vorhersage nur für hohe Lagen galt. Als Erstes denke ich: oh, die Straßen... ist genug Frostschutzmittel im Auto? Wie schade eigentlich, dass sofort der Gedanke an die Autofahrt da ist, statt  die Magie des ersten Schnees zu genießen... Zumindest ist dieses besondere Gefühl da, als ich mit den Hunden das Haus verlasse, die Füße knirschend durch das wattige Weiß setze, vorsichtig, eine dunkle Spur hinterlassend.

Hier ist er, mein kleiner Blog… und ich bin ein bisschen aufgeregt und gespannt, was sich ergeben wird mit diesem Anfang.

Eigentlich habe ich immer eher für mich selbst geschrieben – meine Gedanken, Gefühle notiert, in kleine Bücher, die ich irgendwo im sanften Sonnenlicht öffnete und einfach das in die Zeilen fließen ließ, was ich beobachtete, mich bewegte, beschäftigte… vor allem draußen in der Natur, in unserem Garten. Dort finde ich innere Ruhe, tanke auf, spüre all das, was mich umgibt, ganz intensiv, auch mich.

Neben dem Schreiben liebe ich es, zu fotografieren. Schon als Kind habe ich durch den Sucher geschaut – und weniger gesucht, als gefunden… Ich mag es sehr, Stimmungen einzufangen, die kleinen, feinen Augenblicke, so kostbar. Das wundersame Aufblitzen eines Eiskristalls, der Schimmer des Morgenlichts auf dem gefrorenen Teich, das überwinternde Zusammenrücken einer Gruppe Marienkäfer in unserem Gartenhaus. Es ist für mich immer wieder ein kleines Wunder, diese Ausschnitte zu entdecken, festzuhalten – mit der Kamera, vor allem im Herzen.

Und irgendwann dachte ich – warum nicht andere teilhaben lassen? Vielleicht erfreuen sich Betrachter an den Bildern, Worten… und wenn ich Glück habe, springt ein feiner Funken über.. und für einen Moment ist eine Verbindung da, ein geteilter Gedanke, ein berührendes Fühlen.

Ich habe diesen Blog „Wo sich Fuchs und Hase…“ genannt… nach dem bekannten Spruch „Wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen“ – vor dem Hintergrund, dass ich auf dem Land lebe, mit meinem Mann, unseren Tieren, zwischen zwei Bauernhöfen. In unserer Zufahrtsstraße gibt es glücklicherweise keine Straßenbeleuchtung; hier sehen wir im Dunkeln in einer klaren Nacht noch wundervoll die Sterne und den Mond…und tatsächlich huscht immer einmal wieder auf leisen Sohlen ein Fuchs vorbei.

Mit etwas Glück beobachten wir Feldhasen und Kaninchen, leider viel zu wenige, die auf der Wiese nach Nahrung suchen. In meiner Vorstellung – wider besseren Wissens natürlich – leben sie in friedlicher Koexistenz; aber für einen Moment darf man ja träumen.

Auf jeden Fall erscheint mir unser Zuhause hier als eine kleine Zuflucht, etwas abgeschieden vom Rest der Welt, friedlich, ruhig, mit Unterschlupfmöglichkeiten für Wildtiere und dem Heim für uns und unsere Hunde und Katzen, mit denen wir wohnen, voller Dankbarkeit und Freude.

Vielleicht, vielleicht findest gerade einen Augenblick der Ruhe in diesem Blog, möchtest teilhaben an meinen Bildern und Worten zu meinem Erleben dieser kleinen eigenen Welt auf dem Land im Wechsel der Jahreszeiten – und spürst selbst ein bisschen Seelenfrieden, Kraft im Alltag, auch Inspiration. Das wünsche ich mir.