Beiträge aus Jahreszeit Herbst
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Herbst-Ouvertüre – Marmelade, Flusskiesel und sanftes Licht

Der Herbst ist da... Lieder, mit meinen Grundschulklassen gesungen, kommen mir in den Sinn. Und ich genieße... ... die erste Kürbissuppe auf der sonnigen Halbrundbank, dampfend und unglaublich lecker. ... Pflaumen-Zimt-Marmelade, frisch eingekocht, auf getoastetem Brötchen vom Hofladen. ... Apfelschnitze im morgendlichen Müsli - ich durfte die Früchte unsrer Nachbarn ernten - unsere Äpfel brauchen noch ein paar Tage Zeit...

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Sommerabschied

Irgendwie kann ich gar nicht so genau sagen, wo diese feine Linie liegt zwischen dem Sommer und dem Herbst. Vielmehr besteht ein sanfter Übergang, wie immer im Laufe der Jahreszeiten. Das Licht verändert sich, wird milder, sanfter. Ich habe so richtig Lust auf Kürbisse. Am Hofladen liegen mir wundervolle Walnüsse zu Füßen - eine Handvoll stecke ich ein. Auf unserer Wiese und auf der unserer Nachbarn sprießen fast unbemerkt einige Pilze.

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Frühherbst-Boten

Nachdem es so lange trocken war, durchnässt nun Dauerregen das Land. In der Nacht lässt uns beständiges Rauschen wohlig einschlafen, kühle Nachtluft strömt durchs Fenster. Am Morgen blicken wir in eine dunstige Landschaft, als schauten wir durch eine Milchglasscheibe nach draußen. Zum ersten Mal seit vielen Monaten ziehe ich den langen Regenmantel über, der mich während des Spaziergangs am Morgen wunderbar wärmt und schützt. Betti patscht mit ihren Pfoten fröhlich die Straße hinunter durch das flott dahin strömende Regenwasser - sie liebt es schon immer, zu plantschen.

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Goldene Fäden, Tropfenschimmer und ein junger Fuchs

September... Ein für mich wundervoller Monat, die Zeit des Übergangs, den Herbstbeginn ahnend, noch fühlbar der Sommer mit seiner nur langsam verblassenden Kraft. Auf meinen Wegen, ganz außergewöhnlich, finde ich immer wieder eine schwarze Feder. In dem Moment, in dem mein Blick auf sie fällt, ungelenkt und zufällig, wie auf dem Parkplatz des Hofladens oder auf dem staubigen Spazierweg zum Cafè , fühle ich etwas in mir. Es ist, als sei eine Botschaft da, als seien Worte vorhanden, noch nicht ganz greifbar, aber ausgestreut, die ich aufnehme. Einer fehlt ein Stückchen nah der Spitze, doch sie ist dennoch wunderbar; eine andere, breitere, zeigt im Sonnenlicht einen blauglänzenden Schimmer.

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Letzte Tage im August

Die letzten Tage des Augusts fließen wunderbar unaufgeregt dahin, angefüllt von Wärme, Blätterrascheln und dem sanften Ruf des Uhus am Abend. Vor der Schule genieße ich meinen Hunde-Spaziergang, der immer wieder von den Katern und der Katze Blacky vom Nachbarhof begleitet wird. (Unsere Katzendamen verlassen unser Grundstück eigentlich nie). Heute früh gingen wir gemütlich am Bach entlang, der leider, trotz des kürzlichen Nieselregens, kaum Fließgeschwindigkeit aufweist. Zugewachsen, sein Wasser beinahe auf Bodenniveau, ist er derzeit ganz still. Am Wegesrand blüht unermüdlich das Zottige Weidenröschen, insektenumschwebt. Auf der Schafwiese weicht langsam der Morgendunst, der sich in der Nacht über Gräsern und Rotklee gelegt hat.

Hier ist er, mein kleiner Blog… und ich bin ein bisschen aufgeregt und gespannt, was sich ergeben wird mit diesem Anfang.

Eigentlich habe ich immer eher für mich selbst geschrieben – meine Gedanken, Gefühle notiert, in kleine Bücher, die ich irgendwo im sanften Sonnenlicht öffnete und einfach das in die Zeilen fließen ließ, was ich beobachtete, mich bewegte, beschäftigte… vor allem draußen in der Natur, in unserem Garten. Dort finde ich innere Ruhe, tanke auf, spüre all das, was mich umgibt, ganz intensiv, auch mich.

Neben dem Schreiben liebe ich es, zu fotografieren. Schon als Kind habe ich durch den Sucher geschaut – und weniger gesucht, als gefunden… Ich mag es sehr, Stimmungen einzufangen, die kleinen, feinen Augenblicke, so kostbar. Das wundersame Aufblitzen eines Eiskristalls, der Schimmer des Morgenlichts auf dem gefrorenen Teich, das überwinternde Zusammenrücken einer Gruppe Marienkäfer in unserem Gartenhaus. Es ist für mich immer wieder ein kleines Wunder, diese Ausschnitte zu entdecken, festzuhalten – mit der Kamera, vor allem im Herzen.

Und irgendwann dachte ich – warum nicht andere teilhaben lassen? Vielleicht erfreuen sich Betrachter an den Bildern, Worten… und wenn ich Glück habe, springt ein feiner Funken über.. und für einen Moment ist eine Verbindung da, ein geteilter Gedanke, ein berührendes Fühlen.

Ich habe diesen Blog „Wo sich Fuchs und Hase…“ genannt… nach dem bekannten Spruch „Wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen“ – vor dem Hintergrund, dass ich auf dem Land lebe, mit meinem Mann, unseren Tieren, zwischen zwei Bauernhöfen. In unserer Zufahrtsstraße gibt es glücklicherweise keine Straßenbeleuchtung; hier sehen wir im Dunkeln in einer klaren Nacht noch wundervoll die Sterne und den Mond…und tatsächlich huscht immer einmal wieder auf leisen Sohlen ein Fuchs vorbei.

Mit etwas Glück beobachten wir Feldhasen und Kaninchen, leider viel zu wenige, die auf der Wiese nach Nahrung suchen. In meiner Vorstellung – wider besseren Wissens natürlich – leben sie in friedlicher Koexistenz; aber für einen Moment darf man ja träumen.

Auf jeden Fall erscheint mir unser Zuhause hier als eine kleine Zuflucht, etwas abgeschieden vom Rest der Welt, friedlich, ruhig, mit Unterschlupfmöglichkeiten für Wildtiere und dem Heim für uns und unsere Hunde und Katzen, mit denen wir wohnen, voller Dankbarkeit und Freude.

Vielleicht, vielleicht findest gerade einen Augenblick der Ruhe in diesem Blog, möchtest teilhaben an meinen Bildern und Worten zu meinem Erleben dieser kleinen eigenen Welt auf dem Land im Wechsel der Jahreszeiten – und spürst selbst ein bisschen Seelenfrieden, Kraft im Alltag, auch Inspiration. Das wünsche ich mir.