Langsam geht der März geht zu Ende und beschenkt uns alle mit wunderbarem Sonnenschein, der nach dem Morgendunst – eingetaucht in ein frühes Vogelkonzert - die blühende Natur erstrahlen lässt. Oh wie herrlich, an freien Tagen spazieren zu gehen, die feste Erde unter zu spüren. Ohne Matsch und Regenpfützen. Ohne Mütze und Handschuhe. Ohne langes Hundepfoten-Trocknen heimkehren zu können.
Ein kühler Wind aus Osten, dazu vorsichtiger Sonnenschein – so beginnt der Frühling! Ich gehe mit den Hunden am Bach spazieren und erfreue mich an den blühenden Weidenkätzchen im Morgenlicht (- eine kleine Erinnerung taucht auf: ich halte als Kind einige der Kätzchen auf der Hand, berühre den weichen „Pelz“ und spiele mit ihnen, als ob dies meine Haustiere sind). Neben mir, ein Stückchen weiter unten, die glänzend glatte Bachoberfläche, die stellenweise von kleineren Strudeln und Rillen unterbrochen wird.
Der vorletzte Tag vor Frühlingsanfang ist vom Vollmond beschienen. Als ich vor Sonnenaufgang mit den Hunden den Weg durch die Wiesen entlang gehe, steht er sandfarben vor uns, rund und im wahrsten Sinne des Wortes wunder-voll.
Nachdem heute ganz früh unser Spaziergang noch im Trockenen war - herrlich die Luft, das erste zarte Singen der Vögel, der federnde Untergrund spürbar bei jedem Schritt - fällt nun Regen, ganz sanft. Fast ungewohnt nach den letzten Tagen voller leuchtendem Sonnenschein atmen wir die kühle, feuchte Luft. Als wir nach Hause kommen, endet das Nieseln, und vorsichtig kommt sich die Sonne durch. Unser Garten empfängt uns mit wohltuender Stille; die Wiese gleicht einer Glitzerdecke. Unzählige Regentropfen hängen wie feinste Perlen an Halmen, Blüten und und Zweigen, das sanfte Licht spiegelnd.
Das Wetter bleibst traumhaft – sonnig und klar. In der letzten Nacht ist der Teich erstmalig nicht zugefroren – und über Tag klettern die Temperaturen in zweistellige Höhe. Die Natur ist voller Lebendigkeit, alles wächst und sprießt. Als ich am Nachmittag nach Hause komme, mich mit einem Tee auf die Halbrundbank am Koppelzaun setze, entdecke ich ein leuchtendes Gelb auf der Kellertreppe. Hier wächst, aller Kargheit zum Trotz, zwischen den feinen Fugen der Pflastersteine ein Büschel Huflattich – und während ich noch staune, umflattert ihn ein Schmetterling – der Erste, den ich sehe in diesem Jahr.
Heute früh - ich habe meinen freien Tag, herrlich - verspüre ich Lust, in die Stadt zu fahren, dort einen kleinen Kaffee zu trinken, ein paar Dinge zu besorgen – und sitze kurz darauf vor einem süßen Café in einer Seitenstraße. Es ist kalt und die Sonne erreicht mich hier nicht, aber eine Wolldecke wärmt von unten und ich trage eine dicke Jacke.
Die Tage bleiben voller Sonnenschein und Kälte. In der Nacht, wieder wolkenlos und sternenklar, friert der Teich zu. Das Eis am Morgen schimmert im ersten Sonnenlicht – jeden Tag ein bisschen anders in seiner Oberflächenstruktur. Darunter, so stelle ich mir vor, träumen die Gelbbauchunken und Kammmolche... Während eines Gangs durch den Garten erfreue ich mich am Leuchten der Narzissen im sonst noch kahlen Beet – gelbe Flecken zwischen filigranem Geäst. Viele dieser Frühlingsboten waren Geschenke zu vergangenen Geburtstagen – wie wunderbar, daran erinnernd das Wiederaufblühen zu entdecken. Überall findet man Knospen...
Nachdem der Februar sich fast bis zuletzt mit Regen und Sturm, sogar einzelnen Gewittern dazu, auf heftige Art verabschiedet hat, beginnt der März wunderbar sonnig. Nach einem anstrengendem Arbeitstag bin ich froh, als ich die Taschen im Haus abstellen und mit den Hunden nach draußen gehen kann, die herrlichen Sonnenstrahlen kraftvoll auf der Haut. Schon von Weitem vernehme ich das Blöken der Schafe, die in der Nähe unseres Hauses im kleinen Tal weiden...



Hier ist er, mein kleiner Blog… und ich bin ein bisschen aufgeregt und gespannt, was sich ergeben wird mit diesem Anfang.
Eigentlich habe ich immer eher für mich selbst geschrieben – meine Gedanken, Gefühle notiert, in kleine Bücher, die ich irgendwo im sanften Sonnenlicht öffnete und einfach das in die Zeilen fließen ließ, was ich beobachtete, mich bewegte, beschäftigte… vor allem draußen in der Natur, in unserem Garten. Dort finde ich innere Ruhe, tanke auf, spüre all das, was mich umgibt, ganz intensiv, auch mich.
Neben dem Schreiben liebe ich es, zu fotografieren. Schon als Kind habe ich durch den Sucher geschaut – und weniger gesucht, als gefunden… Ich mag es sehr, Stimmungen einzufangen, die kleinen, feinen Augenblicke, so kostbar. Das wundersame Aufblitzen eines Eiskristalls, der Schimmer des Morgenlichts auf dem gefrorenen Teich, das überwinternde Zusammenrücken einer Gruppe Marienkäfer in unserem Gartenhaus. Es ist für mich immer wieder ein kleines Wunder, diese Ausschnitte zu entdecken, festzuhalten – mit der Kamera, vor allem im Herzen.
Und irgendwann dachte ich – warum nicht andere teilhaben lassen? Vielleicht erfreuen sich Betrachter an den Bildern, Worten… und wenn ich Glück habe, springt ein feiner Funken über.. und für einen Moment ist eine Verbindung da, ein geteilter Gedanke, ein berührendes Fühlen.
Ich habe diesen Blog „Wo sich Fuchs und Hase…“ genannt… nach dem bekannten Spruch „Wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen“ – vor dem Hintergrund, dass ich auf dem Land lebe, mit meinem Mann, unseren Tieren, zwischen zwei Bauernhöfen. In unserer Zufahrtsstraße gibt es glücklicherweise keine Straßenbeleuchtung; hier sehen wir im Dunkeln in einer klaren Nacht noch wundervoll die Sterne und den Mond…und tatsächlich huscht immer einmal wieder auf leisen Sohlen ein Fuchs vorbei.
Mit etwas Glück beobachten wir Feldhasen und Kaninchen, leider viel zu wenige, die auf der Wiese nach Nahrung suchen. In meiner Vorstellung – wider besseren Wissens natürlich – leben sie in friedlicher Koexistenz; aber für einen Moment darf man ja träumen.
Auf jeden Fall erscheint mir unser Zuhause hier als eine kleine Zuflucht, etwas abgeschieden vom Rest der Welt, friedlich, ruhig, mit Unterschlupfmöglichkeiten für Wildtiere und dem Heim für uns und unsere Hunde und Katzen, mit denen wir wohnen, voller Dankbarkeit und Freude.
Vielleicht, vielleicht findest gerade einen Augenblick der Ruhe in diesem Blog, möchtest teilhaben an meinen Bildern und Worten zu meinem Erleben dieser kleinen eigenen Welt auf dem Land im Wechsel der Jahreszeiten – und spürst selbst ein bisschen Seelenfrieden, Kraft im Alltag, auch Inspiration. Das wünsche ich mir.